Hier lebte die bekannte Heilerin. Maria Neid half unzähligen
Kranken.
Geboren am Neujahrstag des Jahres 1855, auf eben diesem Hof,
verlief auch das Leben der Heilerin aus Riedlingsdorf auffallend anders, als
viele Frauenleben im 19. Jahrhundert. Maria Neid – weithin bekannt als die
„Staber-Nahnl“ – nutzte ihre Gabe und
ihr Wissen in der Kräuterheilkunde bis zu ihrem Tod im Jahr 1937, um kranken
und leidgeplagten Menschen zu helfen.
Gedicht von Bella Bodendorfer
Sprecher Hans H. Piff vulgo Kaipl Motz
Gedicht von Bella Bodendorfer
Sprecher Hans H. Piff vulgo Kaipl Motz
Gedicht von Bella Bodendorfer
Sprecher Hans H. Piff vulgo Kaipl Motz
Abbildung 1: Die Staber-Nahnl wurde am 01.01.1855 als Maria Piff geboren
In ihrer Rauchkuchl am Hof war sie tagtäglich mit allerlei Pflanzen, Kräutern, Töpfen, Tinkturen und Salben beschäftigt. Für ihre „Wundersalbe“, die gegen die Gicht half, kamen Leidgeplagte teils von sehr weit her. Außerdem beherrschte die Staber-Nahnl Techniken, um ausgekugelte Gelenke wieder einzurichten und gebrochene Knochen zu schienen. Es wurde erzählt, dass man Kranke zu ihr und nicht ins Krankenhaus nach Oberwart brachte. Auch soll der damalige Chirurg in Oberwart Patienten zu der Heilerin aus Riedlingsdorf geschickt haben. Dies war etwas sehr Besonderes, da besagter Chirurg damals – Anfang des 20. Jahrhunderts – selbst ein bekannter Arzt war und sogar zur Behandlung des persischen Schahs gerufen wurde.
Abbildung 2: Ein seltenes Familienfoto zeigt die Staber-Nahnl, wie man sie kannte: in Schwarz gekleidet und mit Kopftuch
Vor allem den Kindern im Dorf war die „Hexe aus dem Staber-Haus“ zuweilen aber auch unheimlich, doch half Maria Neid Zeit ihres Lebens unzähligen Kranken, darunter auch Ärzten und Apothekern. Ihre Rezepturen nahm die Heilerin allerdings mit ins Grab, mit den Worten „Jetzt is a Ruah mit da Stabarei“. Heute ist der Hof, der immer noch nach dem damaligen Hausnamen „Staber“ benannt ist, im Besitz von Maria Neids Ururenkelin. Hex-Hex!
Abbildung 3: Die Heilerin kurz vor ihrem Tod mit ihrem Ehemann Johann.